„Wir haben eine Hilfe bekommen, wie Wahlprogramme aussehen und wir stehen nicht allein da mit unserer Wahlentscheidung." (Teilnehmenden-Feedback)
In 120 Minuten hat Moderatorin Louisa von Essen durch ein breites Spektrum jugendpolitisch relevanter Themen geleitet: Klima- und Wirtschaftspolitik; Arbeit, Soziales & Bildung; und Frieden, Demokratie und Sicherheit. Die Studentin hat vor zwei Jahren noch eine Moderations-Ausbildung beim Jugendring Dortmund absolviert und stellte ihre Fähigkeiten bereits bei der Podiumsdiskussion zur Europawahl 2024 unter Beweis. Trotz der vorgezogenen Bundestagswahl, der hohen Themendichte und sehr diskussionsfreudigen Politiker*innen meisterte Louisa von Essen die Veranstaltung mit beeindruckender Souveränität.
Besonders dieses Mal – eine Veranstaltung im Deutschen Fußballmuseum
Dieses Mal fand die Veranstaltung in einem außergewöhnlichen Rahmen statt – im Deutschen Fußballmuseum. Die Sonderausstellungsfläche bildete die perfekte Kulisse für den politischen Schlagabtausch. Nach einem Grußwort des Museumsdirektors Manuel Neukirchner, begrüßte auch die stellvertretende Jugendring Vorsitzende Jenny Kolbus die Schüler*innen im Museum und motivierte die jungen Menschen ihre Stimme bei der Wahl zu nutzen.
Geteilt in vielen Positionen, geeint in ihrer Einstellung zur Demokratie
In vielen Themen zeigte das Podium die Unterschiedlichkeit der politischen Ansichten und die ein oder andere Diskussion wurde hitziger. Aus dem Publikum kommentierte jemand am Ende:
„Alle standen sehr klar zu ihrer Position, haben sich auch gegenseitig attackiert. Aber auf sehr respektvoller Ebene - es wurde nicht unter die Gürtellinie geschossen. Und Einigung am Ende über die Abschlussstatements darüber, wie wichtig demokratischer Zusammenhalt ist.“
Allem politischen Streit zu Trotz, versicherten alle Anwesenden auf dem Podium sich am Ende der Diskussion die Hände reichen zu können. Politische Streitkultur zwischen Demokrat*innen sei ein hoher Wert, den die gesamte Gesellschaft wieder erlernen könne.
Videobotschaften junger Menschen
Die drei Themenblöcke wurden durch kurze Videos eingeleitet, in denen junge Menschen aus dem Umfeld des Jugendring Dortmund Fragen gestellt und politische Forderungen formuliert haben. Dazu sollten die Politiker*innen Stellung beziehen. Das Thema Inflation wurde von Tim (18) eingeleitet, der bei der THW-Jugend aktiv ist und als Schüler nun allein lebt und über steigende (Lebensmittel-)Preise klagt. Später forderte Carissa, Bezirksjugendsekretärin der IG-Metall NRW die Übernahmegarantie für Auszubildende und Simon (19) von der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend die (finanzielle) Stärkung von Freiwilligendiensten. Leila (25), die im Jugendbereich von Train of Hope aktiv ist, kritisierte die politische Forderungen nach Rückführungen in ein weiter instabiles Syrien, kurz nach dem Sturz von Baschar al-Assad. Im letzten Themenblock fragte Paul (22) der im KiJuRat NRW und beim Jugendring Dortmund aktiv ist, was die Parteien unternehmen, um demokratische Strukturen in Deutschland zu fördern.
Unzählige Fragen aus dem Publikum
Fragen konnten die Teilnehmenden per WhatsApp an das Podium richten. Davon wurde so rege Gebrauch gemacht, dass Publikums-Moderatorin Nesrin Altuntas nur einen Bruchteil in die Diskussion einbringen konnte. Auch nach der Veranstaltung nutzten viele daher noch die Möglichkeit sich direkt an die Kandidat*innen zu wenden und ihre Anliegen an heutige und potenziell zukünftige politische Repräsentant*innen zu richten.
„Ich fand die Podiumsdiskussion äußerst beeindruckend. Die verschiedenen Meinungsäußerungen haben zu einer interessanten Diskussion geführt, die auch das Publikum mitgerissen hat. Es war ein tolles Event.“
Der Andrang war riesig
Schon wenige Tage nachdem die Einladungen an die Schulen rausgingen, waren die 350 Plätze ausgebucht und es erreichten den Jugendring bis kurz vor der Veranstaltung Anfragen, ob eine Teilnahme ganzer Jahrgänge nicht noch möglich gemacht werden könnte. Im Publikum saßen junge Menschen von 16 bis Anfang 20 vom Anna-Zillken-Berufskolleg, der Gesamtschule Gartenstadt, dem Paul-Ehrlich-Berufskolleg, dem Max-Planck-Gymnasium, dem Leibniz Gymnasium, der Heinrich-Böll-Gesamtschule, dem Rudolf-Steiner-Berufskolleg, dem Robert-Schuman-Berufskolleg und der Rudolf Steiner Schule.