Förderung von Jugendring und Jugendverbänden
Die Förderung des Jugendrings Dortmund und der anerkannten Dortmunder Jugendverbände basiert auf der Fördervereinbarung zwischen der Stadt Dortmund und dem Jugendring Dortmund Verwaltungsausschuss e.V., die eine Förderdauer von jeweils fünf Jahren garantiert.
Der Jugendring Dortmund Verwaltungsausschuss e.V. ist der Rechts- und Vermögensträger des Jugendrings Dortmund – Arbeitsgemeinschaft Dortmunder Jugendverbände und zugleich öffentlich anerkannter Träger der freien Jugendhilfe.
Der Anlass
Eine solche Fördervereinbarung wurde erstmals 1994 unterzeichnet. Anlass dazu gab die damalige Haushaltssituation der Stadt Dortmund, die zu einer empfindlichen Kürzung der Förderung freier Träger führte. Im Gegenzug sicherten Politik und Verwaltung eine langfristige Planungssicherheit sowie eine größere Eigenverantwortung und Flexibilität bei der Verwendung der städtischen Fördermittel zu.
Das Procedere
In der Fördervereinbarung verpflichtet sich der Jugendring Dortmund, die bereitgestellten Fördermittel zu verwalten. Dem Jugendring Dortmund kommt dabei im Wesentlichen die Rolle eines Boten zu:
- Orientiert am Konsensprinzip kommt in der Mitgliederversammlung des Jugendring Dortmund Verwaltungsausschuss e.V. ein gemeinsamer Verteilungsvorschlag zustande, der dem Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie zur Kenntnisnahme vorgelegt wird.
- Danach erfolgt, nach Gegenzeichnung der Auszahlungsvereinbarungen durch die Jugendverbände, die Auszahlung der Fördermittel. Die Auszahlungsvereinbarung hat Vertragscharakter und regelt das Verhältnis zwischen dem Jugendring Dortmund Verwaltungsausschuss e. V. und den geförderten Dortmunder Jugendverbänden.
- In einer Rechtsverbindlichen Erklärung legen die Verbände die Verwendung der erhaltenen Mittel dar. Der Jugendring nimmt diese entgegen und leitet sie dem Jugendamt zu.
- Zugleich fertigen die Jugendorganisationen einen Beitrag zum Arbeitsbericht des Jugendrings Dortmund an, der als Ergebnisdokumentation der geleisteten Jugendverbandsarbeit anzusehen ist und jährlich im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie zur Aussprache gestellt wird.
Zu den einzelnen Förderbereichen, die da sind die Förderung des Jugendrings Dortmund, die Grundförderung der anerkannten Dortmunder Jugendverbände, die Mitarbeit pädagogischer Fachkräfte, die Tätigkeit freiwillig Mitarbeitender, Leben und Lernen in Gruppen und Projekten in Trägerschaft des Jugendrings und der Jugendverbände, existieren je eigene Formblätter, die unter anderem Voraussetzungen und Bedingungen der Förderung enthalten.
Berichtswesen
Ab der zweiten Fördervereinbarung wird auf Betreiben des Jugendrings Dortmund der Dialog über die Wirkung und Weiterentwicklung der Jugendverbandsarbeit zum vertraglichen Gegenstand. Grundlage hierfür bildet das gemeinsam mit der Verwaltung des Jugendamtes entwickelte und vom Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie zur Kenntnis genommene Rahmenkonzept für ein Berichtswesen. Die Fördervereinbarung 2011 – 2015 sieht dazu schwerpunktmäßig vor, die Kenntnisse über die Situation freiwillig Mitarbeitender in der Dortmunder Kinder- und Jugendarbeit zu erweitern.
Der Jugendring als Bote
Der Jugendring Dortmund agiert als Bote und nicht als hoheitlich wirkende Bewilligungsstelle in Sachen Förderung, was auch darin zum Ausdruck kommt, dass dem Jugendamt der Stadt Dortmund das Prüfrecht gegenüber den Jugendverbänden zufällt und nicht dem Jugendring Dortmund. Diese Boten-Konstruktion ist auf Bestreben des Jugendringes von Beginn an im Fördersystem verankert worden und hat sich nach Auffassung der Beteiligten bewährt.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich Folgendes feststellen: Das 1994 gemeinsam mit dem Jugendamt der Stadt Dortmund entwickelte Fördersystem hat sich zweifelsfrei bewährt. Die Fraktionen des Rates unterstützen die Vereinbarung zur Förderung des Jugendrings Dortmund und der anerkannten Jugendverbände und sehen darin eine Stärkung freier Träger. Rechtliche Probleme sind bis heute weder im Jugendring Dortmund noch im Verhältnis zum Jugendamt aufgetreten. So kann das Dortmunder Fördersystem, übrigens das erste seiner Art in der Bundesrepublik, als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden. Nachahmung empfohlen!