Projekt Schueler*innenhaushalt
Dortmunder Schülerinnen und Schüler an die Macht!
Diese Forderung konnte zwar auch im vergangenen Jahr (noch) nicht flächendeckend, aber bislang zumindest an neun Dortmunder Schulen tatsächlich realisiert werden. Nachdem im Jahr 2015 bereits Schülerinnen und Schüler an vier Schulen in Dortmund die Möglichkeit hatten, über die Verwendung von 5.000 € bzw. 2.500 € selbst zu entscheiden, startete das Projekt „Schülerhaushalt“ an vier weiteren Schulen in Dortmund. Die Schülerinnen und Schüler der Westhausengrundschule in Westerfilde, des Reinoldus- und Schiller-Gymnasiums in Dorstfeld, der Gertrud-Bäumer-Realschule in der nördlichen Innenstadt sowie der Gesamtschule Scharnhorst konnten durch die Teilnahme an dem Projekt ihre Schule und ihr Schulleben mitgestalten. Wie auch im Vorjahr wurde das Projekt der Dortmunder Stiftung Jugend und Demokratie in guter Zusammenarbeit mit dem Jugendring Dortmund und dem Bereich Kinder- und Jugendförderung des Jugendamts durchgeführt. Durch die Unterstützung des BDKJ-Stadtverbandes Dortmund kamen dann auch noch die Schülerinnen und Schüler des Mallinckrodt-Gymnasiums „in den Genuss“, 5.000 € für ihre Schule einzusetzen.
Das Projekt startete an jeder Schule mit einer Auftaktveranstaltung, in der alle Schülerinnen und Schüler über den Schülerhaushalt informiert wurden. Die Schüler*innenvertretungen übernahm an den Schulen die Aufgabe der Koordinator*innen, da sie bereits auf Erfahrungen in demokratischen Schulprozessen zurückgreifen konnten.
Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung waren alle Schülerinnen und Schüler gefragt. Einzeln oder gemeinsam mit anderen wurde überlegt, wofür das Geld eingesetzt werden soll. Um einen Vorschlag beratungs- und abstimmungsfähig zu machen, mussten allerdings für jeden Vorschlag fünf Unterstützer*innen gefunden werden. Dieser Prozess wurde von den Schülerkoordinator*innen unterstützt. Für diese Phase wurde ein Zeitraum von zwei Wochen angesetzt.
Nachdem alle Vorschläge eingereicht waren, wurden diese von den Schülerkoordinator*innen und der Stadtverwaltung kommentiert. Hierbei geht es nicht darum, Vorschläge auszusortieren oder zu bewerten, sondern die Schülerschaft dazu zu befähigen, mündige Entscheidungen zu treffen. In diesem Sinne erfolgten Hinweise auf die Machbarkeit, den Zeithorizont, die Notwendigkeit von Bauanträgen o.ä.
Die Schülerschaft erhielt dann die Möglichkeit, in einer ein- bis zweiwöchigen Phase Vorschläge zu diskutieren und für sie zu werben. Anschließend folgte der große „Tag der Entscheidung“, an dem die gesamte Schülerschaft über die eingereichten Vorschläge abstimmte. An den Dortmunder Schulen war der Wahltag ein besonderes Ereignis mit professionellen Wahllokalen, bei einer Wahlbeteiligung zwischen 87 und 98 Prozent und viel Spannung – ein echtes Demokratieerlebnis. Die Vorschläge reichten von der Anschaffung eines Aquariums für jede Klasse, über die Ausstattung eines Freizeitraums bis hin zur Anschaffung von Tablets.
Nach der Abstimmung an den Schulen geht es nun in die Umsetzungsphase. Die Vorschlagenden und die Unterstützer*innen wie auch die Schülerkoordinator*innen arbeiten dabei Hand in Hand mit der Stadtverwaltung, um das Ergebnis möglichst zeitnah umzusetzen.