Trauer um Andreas Roshol
Jugendring Dortmund
Wir nehmen Abschied von
Andreas Roshol
16.01.1963 – 25.09.2022
Du warst und bist uns
Freund, Kollege, Ideenentwickler, Impulsgeber, Mentor, Mutmacher, Ermöglicher, unermüdlicher Kämpfer gegen das Vergessen, Streiter für eine bessere Zukunft und noch so vieles mehr.
Dein Rat, deine Ideen, dein Zuspruch und auch deine Kritik werden uns schmerzlich fehlen. Aber du hinterlässt uns wahnsinnig viel, für das wir dir dankbar sind. Über Jahrzehnte hast du die Jugendverbandsarbeit in Dortmund entscheidend mitgeprägt.
2003 kamst du über deine jugendverbandliche Heimat, die Evangelische Jugend, zum Jugendring Dortmund, der Arbeitsgemeinschaft der Dortmunder Jugendverbände. Mit vielen Projekten und Aktivitäten hast du die Zusammenarbeit der Jugendverbände als Arbeitsgemeinschaft konkret und praktisch gefüllt. Dank deines Engagements entwickelte sich ein Jugendring Dortmund, der in vielfacher Weise als Impulsgeber für Neues und Ungewöhnliches in Dortmund bekannt wurde. Du hast als stimmberechtigtes Mitglied im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie leidenschaftlich und stark die Interessen von Kindern und Jugendlichen in der Dortmunder Politik vertreten.
Aus dem „Zug der Erinnerung“, der Anne-Frank-Ausstellung und Gedenkstättenfahrten entstanden die Botschafter*innen der Erinnerung. Du hast die Idee, das Jugendliche mehr als die Adressaten von Erinnerungsarbeit sein müssen, konkret umgesetzt und viele junge Menschen mitgenommen selbst zu Akteuren einer auf die Zukunft ausgerichteten Erinnerungsarbeit zu sein. Mit deiner herzlichen und offenen Art hast du viele junge und ältere Menschen begeistert und für deine Themen gewonnen. Seit 2012 hast du die Botschafter*innen der Erinnerung begleitet und mit ihnen Erinnerungskultur in Dortmund weiterentwickelt und neu gedacht.
Jugendbildungsreferent bei der Evangelischen Jugend, Vorsitzender des Jugendringes oder Fachkraft der Arbeitsstelle „Zukunft braucht Erinnerung“ und stellvertretender Geschäftsführer des Jugendringes waren einige deine beruflichen Wirkungsfelder. Eindrucksvoll hast du gezeigt, dass der Einsatz für Menschenrechte, der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus, nicht an bestimmte berufliche Aufgaben geknüpft ist, sondern als zentrales Thema dein Leben durchzog.
Deine Herzensthemen waren die Auseinandersetzung mit der Geschichte, das Engagement für die Menschenrechte, gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Eine gute “Zukunft braucht Erinnerung” und das Ziehen von Lehren aus der Vergangenheit. Das wusstest du und hast das Vermächtnis der Überlebenden hochgehalten.
Auch gegen Widerstände bist du unverzagt neue Wege gegangen und wir haben dich gerne dabei begleitet. Dabei hast du uns viel zugetraut, Raum gelassen und Mut gegeben. Deine Ideen werden uns auch weiter auf unseren Wegen begleiten. Wir sind dir sehr dankbar dafür.
Vorstand und Team des Jugendring Dortmund
Botschafter*innen der Erinnerung
Das Nationaal Onderduikmuseum drückt der Familie und den Freunden sein tiefes Mitgefühl für den großen Verlust von Adreas Roshol aus.
Andreas kam mit vielen verschiedenen Gruppen aus Dortmund über die Grenze nach Aalten und zu unserem Museum, um von dort aus über Freiheit und Menschlichkeit zu sprechen. Wir lernten ihn als einen besonderen Menschen mit einem starken sozialen Engagement für gesellschaftliche Entwicklungen kennen, bei dem er immer das Gespräch in den Vordergrund stelte und niemanden ausschließen wollte. Sein fester Glaube an Begegnung, Austausch und Zusammenarbeit für eine bessere Welt ist ein Vorbild für uns, das wir in unseren Herzen bewahren werden.
Gerda Brethouwer im Namen des Vorstands und der Mitarbeiter des Nationaal Onderduikmuseum in den Niederlanden.
Im Namen der Kinder- und Jugendförderung des Jugendamtes möchte ich den Angehörigen von Andreas Roshol unser tiefes Beileid und Mitgefühl aussprechen.
Mit Andreas geht ein Mensch, der sich mit großem Engagement und Leidenschaft in der Jugendarbeit engagiert hat. Seine besondere Herzensangelegenheit war es, die Erinnerungsarbeit für junge Menschen lebendig zu halten. Ohne ihn wären die Botschafter*innen der Erinnerung in Dortmund nicht möglich gewesen. Aus diesem Bewusstsein heraus war Andreas im besten Sinne ein Demokrat und Menschenrechtsaktivist.
Im Laufe seines Lebens gab es unzählige Begegnungen mit der Kinder- und Jugendförderung des Jugendamtes in Projekten, Aktionen und in der fachlichen Weiterentwicklung der Angebote für Kinder und Jugendliche in Dortmund. Dabei haben wir ihn immer als zugewandten, wertschätzenden, zuverlässigen aber auch im besten Sinne streitbaren Partner erlebt. Es fällt schwer sich zu vergegenwärtigen, dass er nicht mehr an unserer Seite steht.
Wir werden ihn vermissen.
Stefan Woßmann für die Kinder- und Jugendförderung, Jugendamt Dortmund
Unser Weggefährte und langjähriges Vorstandsmitglied hat uns für immer verlassen. Andreas war ein echter Streiter für Menschenrechte und Erinnerungskultur.
Sein Tod kam viel zu früh, doch was bleibt sind die Erinnerungen. Andreas ist aus unserem Leben genommen, nicht aus unseren Gedanken. Sein Tod hinterläßt eine große Lücke, die nur schwer wieder zu füllen ist. Für die vielen jungen Menschen in den Projekten des Jugendringes Dortmund in der Erinnerungskultur und der politischen Bildung war er väterlicher Freund, Ideengeber und Mutmacher.
Ein gern und oft gebrauchtes Zitat von Bertolt Brecht soll am Ende unseren Weg aufzeigen: "Ein Mensch ist erst tot, wenn niemand mehr an ihn denkt".
In tiefem Mitgefühl:
Ernst Söder, Ehrenvorsitzender des Fördervereins Gedenkstätte Steinwache-Internationales Rombergpark-Komitee
Zum Tod von Andreas sprechen wir seiner Familie und seinen Freund_innen unser herzliches Beileid aus. Wir wünschen ihnen viel Kraft und Zuversicht, die schwere Zeit zu überstehen.
Liebe Grüße vom Vorstand des Bochumer Jugendrings
Rolf Geers und Regine Hammerschmidt
Unser Mitglied, langjähriger Partner, Unterstützer und guter Freund Andreas Roshol ist am Sonntag, den 25.09.2022, verstorben. Sein Tod macht uns – die Mitarbeitenden, die Mitglieder und den Vorstand - traurig.
Andreas war seit 2008 Mitglied des IBB und für uns über mehr als 15 Jahre lang ein kundiger Begleiter, Ideengeber und konstruktiver Kritiker. Er war stets mit Blick in die Zukunft unterwegs, aufmerksam für die Notwendigkeiten in einer Stadtgesellschaft und mit einem guten Gespür für Chancen und Möglichkeiten.
Gemeinsam haben wir mit Andreas als Vertreter des Dortmunder Jugendrings zahlreiche Veranstaltungen und Projekte entwickelt und realisiert - für und mit jungen Menschen. In erster Linie, denn da lag Andreas Leidenschaft und auch unser Ursprung, im Bereich der Erinnerungskultur. Beim „Zug der Erinnerung“ und dem Projekt „Für die Kinder von Westerbork“ gelang es uns gemeinsam, bewegende Begegnungen zu ermöglichen und eindrucksvolle Zeitzeugengespräche durchzuführen.
Besonders gern denken wir zurück an den “Jugendkongress ErinnerungsKultur“, der Jugendlichen mit künstlerischen Mitteln einen kreativen Zugang zur Geschichte zeigte. Es war uns immer eine Freude, mit Andreas zu arbeiten, denn trotz des schweren Themas war er stets guten Mutes und blickte mit positiven Gedanken nach Vorn.
Hinter all unseren gemeinsamen Aktivitäten stand immer die Idee, Menschen zu Wort kommen zu lassen, ihnen Räume zu öffnen und den Dialog zwischen unterschiedlichen Gruppen und Generationen zu initiieren. So entstand auch die Idee für die gemeinsam mit dem Stadtmagazin Coolibri realisierte Interviewreihe „Was bedeutet die EU für mich?“, in der Menschen des Ruhrgebiets von ihren Erfahrungen mit den offenen Grenzen berichteten als sich die politische Stimmung in den EU-Ländern veränderte.
Andreas wird uns fehlen: als Gesprächspartner, der mit offenen Ohren und offenem Herzen immer da war, um neue Ideen zu entwickeln, der leidenschaftlich diskutierte, um neue Projekte zur Reife zu bringen und der es ideenreich verstand, pädagogische Akzente zu setzen, die zum Nachdenken anstiften.
Wir werden ihn sehr vermissen.
Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Familie.
Vorstand, Mitglieder und Team des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks e.V. in Dortmund
Meine Zeit steht in Deinen Händen.
Psalm 31,16
Im Namen der Katholischen Stadtkirche Dortmund und des BDKJ Dortmund spreche ich den Angehörigen von Andreas unser tief empfundenes Beileid aus.
Andreas war uns über viele Jahre ein verlässlicher und kompetenter Kooperationspartner, Weggefährte und Ratgeber. Die Zusammenarbeit in unterschiedlichen Feldern der Jugendarbeit und der Jugendpolitik war von hohem Vertrauen und von einer tief empfundenen ökumenischen Grundhaltung geprägt. Der Tod von Andreas hinterlässt eine große Lücke und wir werden ihn vermissen.
In aufrichtiger Anteilnahme
Thomas Renneke